Antifeminismus wird lauter:
In Wahlkämpfen, Talkshows und sozialen Medien wird Gleichstellung immer stärker angegriffen. Ohne Gegenrede verschärft sich das Klima weiter.
Definition:
Antifeminismus ist eine politische Ideologie, die feministische Forderungen und Errungenschaften ablehnt, wie das Streben nach Geschlechtergerechtigkeit, nach Selbstbestimmung und nach einer Vielfalt an geschlechtlichen, sexuellen und familiären Lebensentwürfen. Antifeminismus ist hochpolitisch, wird organisiert und bekämpft sowohl Feminismus als auch die Menschen, die sich für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen und die Einrichtungen, die dem Thema zugeordnet werden. Ideologieelemente von Antifeminismus sind Sexismus und Queerfeindlichkeit.
Schwerpunktthema Konferenz der Landesfrauenräte in Halle - Aufzeichnung der Veranstaltung und die einzelnen Fachvorträge:
- Aufzeichnung der Fachtagung "Gemeinsam laut: solidarisch gegen Antifeminismus"
- Dokumentation der Fachvorträge
Was tun gegen Antifeminismus:
- Allianzen der Demokratie stärken: Gemeinsame Plattformen von Gewerkschaften, Kirchen, NGOs, Parteien und Jugendverbänden mit
Expertise zu Antifeminismus verbinden - Narrative durchbrechen: positive Erzählungen von Gleichstellung und Vielfalt offensiv setzen („Vielfalt sichert Demokratie“, „Gleichstellung stärkt
Zusammenhalt“). - Milieus gezielt ansprechen: mit maßgeschneiderten Formaten für z. B. ländliche Räume, Sportvereine, Migrant*innenorganisationen
- Monitoring: Forschung zu Ausmaß von Antifeminismus stärken; systematische Recherchen und Transparenz zu Akteuren und Finanzen
- Kooperation mit Sicherheitsakteuren: Polizei, Justiz und Verwaltung zu Antifeminismus sensibilisieren.
- Öffentliche Solidarität: Betroffene gezielt sichtbar unterstützen, z. B. durch Kampagnen „Wir lassen uns nicht einschüchtern“.
- Proaktive Kommunikationsarbeit: Gleichstellung nicht nur defensiv erklären, sondern aktiv als Gewinn für Stabilität und Wohlstand framen.
- Fakten & Studien sichtbar machen: zeigen, dass Gleichstellung ökonomisch, sozial und gesellschaftlich Vorteile bringt.
- Persönliche Geschichten: Betroffene und positive Role Models in Medien platzieren, um abstrakte Diffamierungen zu entkräften.
- Kritische Medienkompetenz stärken: Bildungsarbeit in Schulen, Jugendzentren und Vereinen, wie vermeintlich harmlose Argumente in Radikalisierung führen
- Frühzeitiges Benennen: auch „kleine“ Angriffe (z. B. gegen Gendern) öffentlich kontextualisieren, nicht normalisieren.
- Zivilgesellschaftliche Gegenrede: Bündnisse, die harmlos klingende Narrative öffentlich dekonstruieren
Handlungsmöglichkeiten gegen Antifeminismus:
- Antifemininismus begegnen
- Antifeminismus melden
- Antifeministische Behauptungen widerlegen
-
Klare Kante für Gleichstellung - Praktische Argumente gegen Antifeminiismus
Weitere Informationen:
- Amadeo Antonio Stiftung
- Heinrich-Böll-Stiftung Leipziger Autoritarismusstudie 2024
- Detox Identy
- Deutscher Frauenrat
Podcasts/ Dokus / Videos:
- Frauenrechte unter Druck-was tun gegen Antifeminismus
Podcast von Soroptimist Deutschland - Verena Feldbausch, SI Deutschland im Gespräch mit Lisa Weber, Geschäftsführerin Frauenrat Saarland - „Hass im Netz: Was tun gegen digitale Gewalt gegen Frauen in der Politik?“
Podcast des Deutschen LandFrauenverbandes - “Gegen Frauenhass”
Video Veranstaltung mit Rechtsanwältin und Buchautorin Christina Clemm - Dokumentation “Shut up bitch” ARD Mediathek
Wie gerät ein junger Mensch in den Bann frauenfeindlicher Online-Ideologien? Die ARD-Dokumentation taucht tief ein in ein Netzwerk aus YouTubern, Influencern und TikTok-Kanälen, die mit aggressiver Männlichkeitsrhetorik Millionen junger Männer erreichen. Der Film begleitet zwei junge Menschen, deren Leben und politische Einstellungen sich durch die Inhalte dieser Parallelwelt entscheidend verändert haben und macht deutlich, mit welcher Dynamik diese Netzwerke agieren

